Das Philosophieren hat die Aufgabe an den Interessen, Fragen und Wünschen, an der Neugierde der Kinder und Jugendlichen anzusetzen, ihren Wissensdrang ernst zu nehmen und sie in ihrem Prozess des selbständigen Nachdenkens zu unterstützen.
Der Forschungsansatz der Kinderphilosophie ist an der Schnittstelle zwischen Philosophie, Psychologie und Pädagogik anzusiedeln. Die Kinderphilosophie erweitert den inhaltlichen und methodischen Zugang zur Erforschung der Denk- und Persönlichkeitsentwicklung. Philosophieren als elementare Kulturtechnik bietet die Möglichkeit, kognitive, soziale und kreative Grundfertigkeiten aufzubauen und zu pflegen.
In diesem Projekt werden für Kinder und Jugendliche verschiedene Module angeboten, die das Ziel haben, philosophische und wissenschaftliche Fragestellungen zu erörtern.
Das Philosophieren in einer „Forschergemeinschaft“ vermittelt Fähigkeiten, die in einer Welt, die mehr und mehr von einer gegenseitigen Abhängigkeit gekennzeichnet ist, unerlässlich sind. Solche für internationale und interkulturelle Beziehungen wichtigen Fähigkeiten sind u. a. Offenheit gegenüber fremden Methoden und Ideen, Respekt vor unterschiedlichen Ansichten, die Fähigkeit, Konflikt und Opposition als Mittel zu erkennen, um neue Erfahrungen zu machen und zu einem größeren Verständnis zu gelangen, die Fähigkeit Alternativen zu finden, kritisch und kreativ zu denken und Mut zur Selbstkorrektur zu haben. Philosophieren könnte damit die ideale Rahmenbedingung sein, um intersubjektive Erfahrung und Verständnis für die komplexe kulturelle Pluralität auszuarbeiten. Dabei geht es weniger darum, zu einem Konsens zu finden, als vielmehr um ein gegenseitiges Verständnis zu erlangen. Das Philosophieren und die dabei sich entwickelnde Forschergemeinschaft zeigen einen Weg auf, Demokratie auch zu leben.
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